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Montag 05 Mai 2014

Getränkekartons - mindestens ein Viertel wird verbrannt

Die Hersteller und Befüller von Getränkekartons informieren uns bei jeder Gelegenheit, die Behälter seien soooo umweltfreundlich, weil recycelbar. Das stimmt aber nur zu drei Vierteln, wie unlängst zu lesen war:

Bei der Verwertung des Getränkekarton-Sammelguts bleibt ein Viertel des Materials zurück - ein Gemisch aus Polyethylen und Aluminium

Weltweit existieren über 100 Fabriken, die Getränkekartons verwerten

2014-04-21 In Deutschland testen bereits zwei Firmen die stoffliche Verwertung dieser Bestandteile. Für die noch sehr kleine Sammelmenge aus dem Schweizer Pilotversuch lohnt sich dies vorderhand noch nicht. Möglichkeiten, auch dieses Potenzial zu nutzen, sind allerdings vorhanden und in Abklärung. Getränkekartons müssen eine Vielzahl von Funktionen erfüllen, entsprechend ausgeklügelt sind sie konstruiert: Nebst Papierfasern kommen auch Kunststoff- und Aluminiumfolien zum Einsatz (als Schutzfunktion). Im Recycling werden diese Komponenten wieder voneinander getrennt. Weltweit existieren über 100 Fabriken, die Getränkekartons verwerten, in Europa sind es rund 20. Während die Fasern in der Kartonproduktion willkommenen Absatz finden, gibt es für das Polyethylen und Aluminium verschiedene Verwertungsmethoden. In Deutschland etwa arbeiten zwei Unternehmen dieses Gemisch auf und ermöglichen die stoffliche Verwertung. Diese neuen Technologien werden laufend weiterentwickelt. Grundsätzlich gibt es aktuell fünf verschiedene Verwertungsmethoden:

  • Agglomeratherstellung: Das Kunststoff- und Aluminiumrezyklat wird zusammen als Mischstoff anstelle von neuem Kunststoff verwendet. Anwendungen für solche Agglomerate sind beispielsweise Abwasserrohre oder Gartenmöbel
  • Chemische Ablösung: Kunststoff und Aluminium werden in einem chemischen Prozess voneinander gelöst und anschliessend separat stofflich verwertet
  • Heisspressung: Das Material wird geflockt und anschliessend unter Hitzeeinwirkung zu Platten und dünnen Bogen verpresst, die danach weiterverarbeitet werden können
  • Pyrolyse: Das Gemisch aus Polyethylen und Aluminium wird geflockt und anschliessend unter Sauerstoffausschluss erhitzt. Das Aluminium wird als reines Metall zurückgewonnen und der Kunststoff wird als sogenanntes Pyrolysegas zur Erzeugung von Dampf verwendet
  • Verbrennung: Das Material wird in einem Wirbelschichtofen zur Energiegewinnung eingesetzt. Oder das Gemisch wird in der Zementindustrie als Brennstoffersatz für Steinkohle (wird oft aus Südafrika importiert) verwendet.

Hierzulande werden Getränkekartons vorerst in einem Pilotversuch gesammelt, weshalb die Mengen noch klein sind. Eine eigene stoffliche Verwertung des Polyethylens und Aluminiums aus Getränkekartons ist deshalb aus technischen Gründen noch nicht umsetzbar. Denkbar ist, das Material zwischenzeitlich in Deutschland zu verwerten. Aktuell gelangt ein Teil als Ersatzbrennstoff in die industrielle Verwertung in der Schweiz. Der andere Teil wird in einem Wirbelschichtofen des ZAB Bazenheid SG zur Energiegewinnung genutzt.

Quelle: http://www.umweltruf.de/2014_Programm/news/news_druck.php3?nummer=2768

Freitag 04 April 2014

Gutes Reycling ist möglich - in Rostock wird weit mehr verbrannt als nötig

Wie leistungsfähig das Kunststoffrecycling heute schon sein kann, macht die nachstehend zitierte Pressemitteilung eines Anlagenbauers deutlich. "Downcycling" war gestern!

EREMA baut weltweit Versuchszentren für Kunststoff-Recycling-Anlagen aus

2014-04-02 Mit sieben Anlagen im EREMA Customer Centre und drei weiteren im R&D Centre am Firmensitz in Österreich, zwei im EREMA North America (ENA) Trial Centre in Ipswich sowie einer Anlage im Versuchszentrum im Nahen Osten stehen EREMA Kunden ab sofort weltweit insgesamt 13 Systeme für Probeläufe mit bereitgestellten Testmaterialien zur Verfügung. EREMA Engineering Recycling Maschinen und Anlagen GmbH ist seit der Gründung im Jahr 1983 auf die Entwicklung und den Bau von Kunststoff-Recycling-Anlagen und Technologien für die Kunststoff verarbeitende Industrie spezialisiert und gilt in diesen Bereichen, nach Eigenangaben, mittlerweile als Weltmarkt- und Innovationsführer. EREMA-Technologie hat sich als global führender Standard für unterschiedlichste Recycling-Aufgaben in den Applikationen Inhouse Recycling von Produktionsabfällen ebenso wie für stark kontaminierte Post Consumer Abfälle durchgesetzt.

Die Versuchszentren wurden mit der Installation der neuen Anlagengeneration INTAREMA® mit der patentierten Counter Current Technologie (erstmals präsentiert auf der K 2013) auf den weltweit modernsten Stand der Technik gebracht. Die Testläufe mit diesen Systemen werden unter realistischen Produktionsbedingungen durchgeführt und liefern daher Ergebnisse, mit denen anschließend die Maschinenauslegung der Kunden individuell optimiert wird.

DI Manfred Hackl, CEO, erklärt: „Unsere Kunden profitieren davon, dass Anlagen exakt auf ihren konkreten Anwendungsfall abgestimmt werden können.“ Jährlich werden derzeit bereits rund 400 Versuche mit verschiedensten Kunden-Materialien durchgeführt. Mit dem Ausbau der Versuchszentren wird die Anzahl dieser Testläufe weiterhin steigen.

EREMA erkannte bereits vor Jahren den Trend, Regranulate mit einem auf die spezifische Endanwendung maßgeschneiderten Eigenschaftsprofil produzieren zu können, um nicht nur Rezyklatanteile in innovativen Produkten, sondern auch den generellen Marktwert des Kunststoffrecyclings stetig zu steigern. Um solche spezifischen Regranulatqualitäten realisieren zu können, ist es notwendig, die Problemstellungen bei den Recyclingprozessen exakt zu analysieren. Dem entsprechend investierte der Weltmarktführer bald in ein eigenes R&D Centre mit angeschlossenem Kunststoff-Analyselabor mit zahlreichen Geräten auf dem technisch modernsten Stand.

Einen weiteren außergewöhnlichen Service bietet EREMA mit zusätzlichen, weltweiten Stütz-punkten für den technischen Support von Kunden vor Ort. In Europa, Nord- und Südamerika, China, Japan, Vietnam, Korea und dem restlichen Asien, Afrika und dem Nahen Osten sind Teams mit qualifizierten Servicetechnikern sozusagen direkt beim Kunden stationiert.

Mit den drei Versuchszentren, über 50 Vertretungen und den 10 regionalen Technik-Support-Stützpunkten bietet EREMA seinen Kunden somit weltweit einen technisch kompetenten, kosten- und zeitsparenden Kundendienst an und setzt wieder ein Mal neue Maßstäbe im Kundenservice.

Quelle: http://www.umweltruf.de/2014_Programm/news/news_druck.php3?nummer=2350. Mehr Details sind im Internet leicht aufspürbar.

In Rostock hingegen wird nicht recycelt, sondern "lieber" verbrannt. Das gilt beispielsweise für alle diejenigen Plastetüten, -beutel, -taschen, die in den Haushalten zum Müllsammeln benutzt werden und dann zusammen mit ihren Inhalten in der braunen oder grauen Tonne landen. Richtiger wäre, nur den Inhalt in die jeweilige Tonne zu schütten und das entleerte Plastebehältenis danach in die gelbe Tonne zu geben - zwecks recykelns. Aber die Stadtentsorgung stört sich nicht an der gegenwärtigen Praxis und so siegen wieder einmal Bequemlichkeit und Gedankenlosigkeit.

Mittwoch 25 September 2013

25. September: ZDF-Korrespondentin Nicola Albrecht berichtet über das Geschäft mit dem Dreck

ZDF-Aauslandsjournal – die Doku: Tödlicher Müll in China

Es ist ein schmutziges, aber einträgliches Geschäft: Der Dreck, den die Industrieländer loswerden wollen, landet oft in China, wo die Kunststoffindustrie einen enormen Bedarf an Plastikmüll hat. In "auslandsjournal – die doku: Tödlicher Müll in China" zeigt ZDF-Korrespondentin Nicola Albrecht am Mittwoch, 25. September 2013, 0.45 Uhr, wie chinesische Recyclingfirmen ohne Rücksicht auf Mensch und Natur Material für neue Wegwerfprodukte herstellen.

Alte Tüten, Verpackungen – die 5000 Recyclingfirmen in der Provinz Shandong im Nordosten Chinas importieren jedes Jahr Millionen Tonnen Plastikmüll. Auch aus Deutschland. Ohne Rücksicht auf die Gesundheit der Arbeiter und auf Umweltschäden werden diese Kunststoffe sortiert, mit ätzenden Reinigungsmitteln gewaschen und an die Industrie verkauft, die daraus neue Wegwerfprodukte fertigt. Der Fotograf Wang Jiuliang dokumentiert seit mehr als vier Jahren die Missstände in der "Plastik-Provinz": die rechtlosen Wanderarbeiter, die weder Atemmasken gegen die giftigen Dämpfe, noch Sicherheitshandschuhe haben, um die Finger vor dem Häcksler zu schützen sowie die verseuchten Flüsse, in die die giftigen Abwässer der Recyclinganlagen ungeklärt abfließen. In ihrer Dokumentation zeigt Nicola Albrecht die Schicksale der Wanderarbeiter, die Gier der Fabrikbesitzer und den Kampf des Fotografen Wang Jiuliang gegen das Recyclingbusiness.

Quelle: http://www.umweltruf.de/news/111/news3.php3?nummer=13016001

Kann das jemand aufnehmen?

Donnerstag 20 September 2012

Wir waren dabei!

Im Rahmen der "Rostocker Woche für Nachhaltigkeit und Klimaschutz" gab es am Sonntag, den 16. September in der Langen Straße den "Parking Day" (ohne Neusprech geht es wohl auch bei den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz nicht): Die Straße war für jeglichen Autoverkehr gesperrt, in den Parktaschen konnten sich Aktuere mit ganz verschiedenen Themen und Angeboten tummeln.

Unsere "Rostocker Initiative für eine zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft und gegen Müllverbrennung" war natürlich dabei und konnte interessierten Besuchern Informationen zu verschiedenen Aspekten beim Umgang mit dem Abfall vermitteln:

  • Müllverbrennung ist teuer und schädigt Klima, Umwelt und Gesundheit.
  • Wird derselbe Abfall nicht verbrannt, sondern recycelt, entfallen erhebliche Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschädigungen, darüber hinaus entstehen Arbeitplätze. Statt die im Abfall enthaltenen Ressourcen zu verbrennen, können sie zur ursprünglichen Ausgangsqualität recycelt werden. Das spart gegenüber der Erstgewinnung (aus Erdöl oder durch Bergbau etc.) erheblich Energie (und man muss die "deutschen Interessen am Hindukusch" und andernorts nicht ganz so heftig und kostenaufwendig wahrnehmen...).
  • Konsequentes Recycling ist so attraktiv, dass die Bürger als "Abfalllieferanten" für gut sortiertes Material entlohnt werden könnten, statt für die Abfuhr bezahlen zu müssen.

Weiterhin lagen an unserem Stand auch NABU-Druckschriften zur Vermüllung der Meere aus - eine inzwischen ernsthafte Gefahr für nahezu alle Meeresbewohner und angesichts der wachsenden Rohstoffwerte im Abfall ein Anachronismus.

Dr. Marchus von Stenglin am Info-Stand

Montag 30 Januar 2012

Rostocker Müll

Ein Nachtrag - Leserbrief an die OZ vom 17.1.:

Die Rostocker Müllgebühren enthalten einen pauschalen Betrag für die kostenlose Abfuhr von Sperrmüll sowie von Elektro- und Elektronikschrott. Das mag der eine oder andere als ungerecht empfinden, weil er nur wenig oder keinen Abfall dieser Art erzeugt. Aber jede andere Lösung würde zur hemmungslosen Vermüllung der Stadt und der Natur führen.

Unlängst wollte ich eine alte Wäscheschleuder und eine alte Waschmaschine abholen lassen. Geht nicht, beschied mir die Stadtentsorgung, von den Elektrogeräten werden nur noch Kühlschränke abgeholt...

Das ist merkwürdig. Die Rohstoffpreise für Buntmetalle steigen und steigen, die Buntmetalldiebe werden immer dreister, die private Abfallwirtschaft recycelt immer konsequenter, sofern ihr die Materialien zugänglich sind – nur in Rostock scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Keine Abfuhr. Wenn aber doch, dann ab in den Ofen! Die Wertschöpfung wäre zwar beim Recyceln wesentlich größer als beim Verbrennen, der Energiegewinn ebenfalls, demzufolge auch die Steuereinnahmen, die Anzahl der Arbeitsplätze ohnehin – aber was schert das die „Hansestadt“ Rostock?

Es wird höchste Zeit, dass ein neuer Oberbürgermeister auch beim Müll kräftig auskehrt!"

Berlin kann's, Rostock nicht: Kreislaufwirtschaft als Motor der Green Economy

Liebe Mitglieder, Einwender, Mitstreiter, Freunde und Sympathisanten, sehr geehrte Damen und Herren Journalisten,

folgenden Leserbrief habe ich am 24. 01.2012 an die OZ geschickt und auch auf Thingamablog hochgeladen. Die OZ hat den Text gedruckt, auf der Webseite www.rural-mv.de/mva-blog war er leider nicht angekommen. Hier der zweite Versuch:

Berlin kann's, Rostock nicht: Kreislaufwirtschaft als Motor der Green Economy

Die Kreislaufwirtschaft in Berlin wandelt sich immer mehr vom Entsorger zum Rohstofflieferanten. Ursachen sind knapper werdende Rohstoffe, weiter steigende Preise und ökologische Herausforderungen. Dies ist ein Ergebnis einer Analyse zu den wirtschaftlichen und technologischen Potenzialen der Branche, die die IHK Berlin unlängst vorgelegt hat.

Schon heute ersetzt die Kreislaufwirtschaft pro Jahr Rohstoffimporte nach Deutschland im Wert von 8,4 Milliarden Euro. Nicht ohne Grund zählt sie deshalb zu den zukunftsweisenden und rasant wachsenden Leitmärkten der Green Economy.

Die IHK-Studie betont die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft für die Gesamtwirtschaft: Die in Berlin ansässigen Unternehmen sind mit einer Bruttowertschöpfung von mehr als 2,7 Milliarden Euro jährlich ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Schon heute sind mehr als 400 Unternehmen in Berlin aktiv und beschäftigen mehr als 8.500 Mitarbeiter im größten zusammenhängenden Entsorgungsraum Deutschlands. Als Arbeitgeber haben die Firmen in Berlin inzwischen die gleiche Bedeutung wie Unternehmen der Energieversorgung oder die Pharmaindustrie. Im Vergleich der Großstädte hält die Kreislaufwirtschaft in Berlin den höchsten Anteil an der Gesamtbeschäftigtenzahl. Eine große Bedeutung für den wachsenden und lukrativen Markt hat auch die günstige Lage zu Osteuropa.

Die Berliner IHK betont: „Eine starke ... Kreislaufwirtschaft ist der Motor für die weitere Entwicklung der Green Economy“.

Berlin demonstriert es, Rostock trotz Überseehafen und damit günstigerer Lage zu Osteuropa und Skandinavien aber verbrennt (vernichtet) bestenfalls (mit erheblicher Umweltbelastung und Gesundheitsgefährdungen).

Wird es der neu zu wählende Rostocker Oberbürgermeister besser richten wollen und können? Das wäre für Rostock und seine Bürger in jeder Hinsicht gesünder als die leicht aberwitzig anmutenden Pläne für den Stadthafen (OZ vom 21./22.1.2012).

Die vollständige Potenzialanalyse "Die Berliner Kreislaufwirtschaft" ist nachlesbar unter http://www.ihk-berlin.de/linkableblob/1702148/.2./data/Berliner-Kreislaufwirtschaft-data.pdf

Mit freundlichen Grüßen

Rostocker Initiative für eine zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft und gegen Müllverbrennung e.V., Dr. Günter Hering, Vorstandsmitglied

Rostock und Europa

Liebe Mitglieder, Einwender, Mitstreiter, Freunde und Sympathisanten, sehr geehrte Damen und Herren Journalisten,

in dieser (dritten) Presse- und Mitgliedermitteilung gehen für auf die europäische Dimenstion der noch ungenutzten Potentiale beim Abfallrecycling ein. Rostock hätte vom Standort her, der wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Infrastruktur große Möglichkeiten, nutzt sie bislang aber kaum. Dabei bedeutet Wirtschaftsaufschwung immer auch Schuldenabbau. Wird sich der neue OB hier positionieren wollen?

Unsere Argumente lauten:

Rostock und Europa - Abfallbewirtschaftung aus europäischer Sicht – verschenkt Rostock seine Potentiale?

Mit der vollständigen Umsetzung der EU-Abfallgesetzgebung würden laut einer am 13.Januar 2012 von der Europäischen Kommission veröffentlichten Studie bis 2020 72 Mrd. EUR im Jahr eingespart, der Jahresumsatz der EU-Abfallbewirtschaftungs- und Recyclingindustrie um 42 Mrd. EUR erhöht und über 400 000 Jobs geschaffen.

Umweltkommissar Janez Potočnik erklärte: „Wir müssen Abfall als Ressource sehen – wenn wir diese Ressource im Boden vergraben, ist das mehr als kurzsichtig... Abfallbewirtschaftung und –recycling [können] einen großen Beitrag zum Wirtschaftswachstum und zur Schaffung von Arbeitsplätzen leisten... Wenn die bestehenden Rechtsvorschriften richtig umgesetzt werden würden, könnten wir teuere Reinigungsaktionen, Umweltverschmutzung und Gesundheitsprobleme vermeiden.

Außerdem sollten wir nicht vergessen, dass recycelte Materialen günstiger als Neurohstoffe sind – und dass durch ihre Nutzung weniger Treibhausgase ausgestoßen und wir weniger abhängig von Importen werden.“

Die Abfallbewirtschaftungs- und Recyclingindustrie in der EU bietet wirtschaftliche Chancen mit einem riesigen Expansionspotenzial.

Im Jahr 2008 machte der Umsatz des Sektors mit 145 Mrd. EUR rund 1 % des BIP der EU aus und beschäftigte zwei Millionen Menschen. Durch die Einhaltung der EU-Rechtsvorschriften würde ein Sektor mit 2,4 Mio. Jobs und einem jährlichen Gesamtumsatz von 187 Mrd. EUR entstehen.

Die EU-Wirtschaft verwendet jährlich 16 Tonnen Material pro Person, davon werden sechs Tonnen zu Abfall.

Wenn die Wirtschaft diese Potentiale erkennt – und das wird angesichts der Rohstoffknappheit und der dramatisch steigenden Preise recht schnell geschehen -, dann gibt es angesichts der begrenzten Abfallmengen ein Windhundrennen. Rostock liegt am Meer und wird dennoch zusehen müssen, wie andernorts Arbeitsplätze entstehen, Steuern fließen, Umwelt geschont wird. Denn Rostock bewegt sich nicht in Sachen Recycling! Wird der neue Oberbürgermeister hier Akzente setzen wollen?!

Quellen: www.umweltruf.de, http://ec.europa.eu/environment/waste/index.htm, http://www.eea.europa.eu/soer/synthesis/synthesis/chapter4.xhtml, http://ec.europa.eu/environment/waste/strategy.htm

Mit freundlichen Grüßen

Rostocker Initiative für eine zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft und gegen Müllverbrennung e.V., Dr. Günter Hering, Vorstandsmitglied

Montag 22 August 2011

Eine erste Antwort zu unseren Wahlprüfsteinen

Auf unsere Wahlprüfsteine haben die Grünen geantwortet (siehe www.rostock-mva.de, Abschnitt "Wahlprüfsteine"). Die anderen angefragten Parteien schweigen sich noch aus...

Posted by Dr. Hering, Günter at 19:28
Edited on: Montag 22 August 2011 19:35
Categories: Abfallvermeidung, Demokratische Teilhabe, Müllverbrennung, Verwertung

Mittwoch 09 März 2011

Kunststoffabfälle als Rohstoff der Carbidproduktion

BINE-Newsletter - Nachrichten aus der Energieforschung

Kunststoffabfälle als Rohstoff der Carbidproduktion - Sogar chlorhaltige Materialien können stofflich verwertet werden

Rund fünf Jahre hat das Chemieunternehmen AlzChem an einem neuen Verfahren gearbeitet, das die Verwertung von Kunststoffabfällen für die Produktion von Carbid erlaubt, einem wichtigen Grundstoff z. B. für die Düngemittelproduktion. Damit können jetzt Koks und Kohle aus Bergwerken durch Sekundärrohstoffe ersetzt werden. Nachdem die Genehmigung gemäß dem Bundes-Immissionsschutzgesetz erteilt wurde, wird jetzt die neue Technologie vom Pilot- in den Regelbetrieb überführt. Das mit Unterstützung des Bundeswirtschaftsministeriums entwickelte Verfahren nutzt den in Kunststoffen enthaltenen Kohlenstoff nicht nur energetisch, sondern auch stofflich. Es ist in der Lage, auch problematische Kunststoffe mit einem Chlorgehalt von bis zu 10 Gewichtsprozenten einzusetzen. Geeignet sind vor allem Reste aus der gewerblichen und industriellen Kunststoffverarbeitung.

Die komplette News lesen Sie unter http://www.bine.info/hauptnavigation/publikationen/news/news/kunststoffabfaelle-als-rohstoff-der-carbidproduktion/?artikel=1827

Posted by Dr. Hering, Günter at 16:15
Edited on: Donnerstag 17 März 2011 18:56
Categories: Rohstoffe, Verwertung