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Montag 05 Mai 2014

Getränkekartons - mindestens ein Viertel wird verbrannt

Die Hersteller und Befüller von Getränkekartons informieren uns bei jeder Gelegenheit, die Behälter seien soooo umweltfreundlich, weil recycelbar. Das stimmt aber nur zu drei Vierteln, wie unlängst zu lesen war:

Bei der Verwertung des Getränkekarton-Sammelguts bleibt ein Viertel des Materials zurück - ein Gemisch aus Polyethylen und Aluminium

Weltweit existieren über 100 Fabriken, die Getränkekartons verwerten

2014-04-21 In Deutschland testen bereits zwei Firmen die stoffliche Verwertung dieser Bestandteile. Für die noch sehr kleine Sammelmenge aus dem Schweizer Pilotversuch lohnt sich dies vorderhand noch nicht. Möglichkeiten, auch dieses Potenzial zu nutzen, sind allerdings vorhanden und in Abklärung. Getränkekartons müssen eine Vielzahl von Funktionen erfüllen, entsprechend ausgeklügelt sind sie konstruiert: Nebst Papierfasern kommen auch Kunststoff- und Aluminiumfolien zum Einsatz (als Schutzfunktion). Im Recycling werden diese Komponenten wieder voneinander getrennt. Weltweit existieren über 100 Fabriken, die Getränkekartons verwerten, in Europa sind es rund 20. Während die Fasern in der Kartonproduktion willkommenen Absatz finden, gibt es für das Polyethylen und Aluminium verschiedene Verwertungsmethoden. In Deutschland etwa arbeiten zwei Unternehmen dieses Gemisch auf und ermöglichen die stoffliche Verwertung. Diese neuen Technologien werden laufend weiterentwickelt. Grundsätzlich gibt es aktuell fünf verschiedene Verwertungsmethoden:

  • Agglomeratherstellung: Das Kunststoff- und Aluminiumrezyklat wird zusammen als Mischstoff anstelle von neuem Kunststoff verwendet. Anwendungen für solche Agglomerate sind beispielsweise Abwasserrohre oder Gartenmöbel
  • Chemische Ablösung: Kunststoff und Aluminium werden in einem chemischen Prozess voneinander gelöst und anschliessend separat stofflich verwertet
  • Heisspressung: Das Material wird geflockt und anschliessend unter Hitzeeinwirkung zu Platten und dünnen Bogen verpresst, die danach weiterverarbeitet werden können
  • Pyrolyse: Das Gemisch aus Polyethylen und Aluminium wird geflockt und anschliessend unter Sauerstoffausschluss erhitzt. Das Aluminium wird als reines Metall zurückgewonnen und der Kunststoff wird als sogenanntes Pyrolysegas zur Erzeugung von Dampf verwendet
  • Verbrennung: Das Material wird in einem Wirbelschichtofen zur Energiegewinnung eingesetzt. Oder das Gemisch wird in der Zementindustrie als Brennstoffersatz für Steinkohle (wird oft aus Südafrika importiert) verwendet.

Hierzulande werden Getränkekartons vorerst in einem Pilotversuch gesammelt, weshalb die Mengen noch klein sind. Eine eigene stoffliche Verwertung des Polyethylens und Aluminiums aus Getränkekartons ist deshalb aus technischen Gründen noch nicht umsetzbar. Denkbar ist, das Material zwischenzeitlich in Deutschland zu verwerten. Aktuell gelangt ein Teil als Ersatzbrennstoff in die industrielle Verwertung in der Schweiz. Der andere Teil wird in einem Wirbelschichtofen des ZAB Bazenheid SG zur Energiegewinnung genutzt.

Quelle: http://www.umweltruf.de/2014_Programm/news/news_druck.php3?nummer=2768

Dienstag 22 April 2014

Green Procurement spielte im Forum Green Solutions Center auf der Hannover Messe die Hauptrolle

Im Umweltruf fanden wir folgende Information zur Ressourenvernichtung durch Müllverbrennung (Hervorhebungen von uns):

bvse: Akzeptanz für Recyklate weiter ausbauen

2014-04-21 bvse-Experte Dr. habil. Thomas Probst erläuterte den Teilnehmern den Stand des Kunststoffrecyclings und dessen Möglichkeiten in Deutschland. So wies Probst darauf hin, dass von den 5,45 Millionen Tonnen Kunststoffabfällen derzeit ca. 2,35 Millionen Tonnen recycelt werden. Ein Wert, mit dem sich die Kunststoffrecycler jedoch nicht zufrieden geben. Probst führte aus, dass deutlich größere Mengen in Deutschland recycelt werden könnten. Jedoch durchkreuzten die Überkapazitäten der deutschen Müllverbrennungsanlagen dieses Vorhaben. Auf europäischer Ebene komme außerdem noch hinzu, dass viel zu viele Kunststoffabfälle in Deponien landen, anstatt recycelt zu werden.

Ein Umstand, der auch von der Politik kritisch hinterfragt wird, denn die massiv steigende weltweite Nachfrage nach Rohstoffen erfordert "ganz neue Ansätze bei der Ressourceneffizienz", meint der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel. Ebenfalls auf der Hannover Messe machte er in einer Podiumsdiskussion deutlich, dass die Industriegesellschaften umdenken müssten und neben der Energieeffizienz auch die Ressourceneffizienz vorantreiben müssten.

Dabei kann das Kunststoffrecycling eine wichtige Rolle spielen, denn der hohe Energiegehalt der Kunststoffe könne so auch nach der ersten Gebrauchsphase erhalten und optimal für weitere Verwendungen genutzt werden. Dr. habil. Probst erklärte, dass die aus den Kunststoffabfällen erzeugten Recyklate breite Anwendung in der weiterverarbeitenden Kunststoffindustrie fänden. Die Qualitätseigenschaften seien dabei vergleichbar mit den Produkten aus Primärgrundstoffen. Es würden damit qualitativ hochwertige Produkte hergestellt, die beispielsweise in Industrie, Handel, Handwerk oder auch in Privathaushalten verwendet würden. Der bvse-Experte wies darauf hin, dass es in der Fachwelt eine hohe Akzeptanz für Recyklate gebe. Allerdings gebe es immer noch eine zu große Zurückhaltung bei Verantwortlichen von Unternehmen und öffentlicher Hand, die noch keine eigenen Erfahrungen mit diesen Kunststoffprodukten gemacht haben. Er plädierte dafür Produkten aus Recyklaten die Chance zu geben, sich zu bewähren und forderte gerade auch die öffentliche Hand dazu auf, eine Vorreiterrolle zu spielen und Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit zum Durchbruch zu verhelfen.

Dieser Forderung schloss sich auf der Hannover Messe auch Dr. Dietmar Lohmann von der Interessengemeinschaft Kunststoffrecycling-Initiative Sachsen e. V. an. Er betonte, dass Normen und Standards den Einsatz von Recyclingstoffen und -Produkten nicht behindern dürfen. Entscheidend sei vielmehr, dass die Anforderungen an die Funktion und die Einsatzbedingungen des Endproduktes erfüllt werden. Lohmann wies auch daraufhin, dass viele Recycling-Produkte wesentlich wartungsärmer, flexibler einsetzbar und langlebiger seien, als andere Materialen, wie beispielsweise Holzprodukte. So könnten sich Mehrkosten bei der Anschaffung von Spielgeräten, im Garten- und Landschaftsbau, im Verkehrsbereich oder auch beim Küstenschutz schnell wieder amortisieren."

Quelle: http://www.umweltruf.de/2014_Programm/news/news_druck.php3?nummer=2765

Freitag 18 April 2014

100 % Klimaschutz trotz Müllverbrennung? Wie soll das funktionieren?

Auf der Webseite mvpo.de ist folgendes zu lesen:

"Masterplan 100% Klimaschutz für die Hansestadt Rostock

Rostock/MVPO Die Hansestadt Rostock ist auf dem Weg zur Energiewende.Die Bürgerschaft hat die Umsetzung des durch die Verwaltung vorgelegten Masterplans 100% Klimaschutz beschlossen.

In der Folge gilt es, die vorgeschlagenen Maßnahmen umzusetzen sowie im Zuge des begleitenden Controllings weitere notwendige Maßnahmen im Hinblick auf das langfristige Ziel im Jahr 2050 der Reduzierung der CO2-Emissionen um 95% und des Energieverbrauches um 50% bezüglich 1990 zu identifizieren.

Erste Maßnahmen des Masterplanes beziehen sich auf die Berücksichtigung des Themas Energie bei der Verkehrs- und Bauleitplanung, bei städtischen Planungen für Sanierungs- und Neubauvorhaben sowie auf die Einbeziehung der Stadtgesellschaft in einen bewussten Umgang mit Energie.

Mit der Umsetzung des Masterplans zum Klimaschutz kann die Stadtgesellschaft einen lokalen Beitrag für den globalen Klimaschutz leisten. Gleichzeitig wird mit der angestrebten Regionalisierung der Energieversorgung die Wirtschaft vor Ort gestärkt.

Engagiert unterstützt wird die Umsetzung des Masterplans 100% Klimaschutz durch das Energiebündnis Rostock, einem Zusammenschluss von Rostocker Unternehmen, Institutionen und Verbänden. Damit die langfristigen Ziele erreicht werden, soll die Akzeptanz durch die gesamte Stadtgesellschaft sowie die aktive Beteiligung einer breiten Basis aus Wirtschaft, Verwaltung und Bevölkerung gewonnen werden.

Holger Matthäus, Senator für Bau und Umwelt, unterstreicht die Tragweite des Plans: „Die Umstellung unserer Energieversorgung ist ein gewaltige Generationsaufgabe, deren erste ehrgeizige Schritte wir nun gehen. Sie kann nur gelingen, wenn wir als Rostocker Stadtgesellschaft gemeinsam das Ziel ansteuern und aktiv werden!".

Das Vorhaben Masterplan 100% Klimaschutz für die Hansestadt Rostock ist ein Fördermittelprojekt im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)."

Quelle: http://www.mvpo.de/index.php?id=56&tx_ttnews[tt_news]=26790&cHash=b6e305ec6a2449ec074174c8eba5fc5e

Eine 95 %ige Reduzierung des CO2-Ausstoßes in Rostock (bis 2050 oder wann auch immer) bedeutet u.a.:

  • Keine benzin-, diesel- oder erdgasbetriebene Kraftfahrzeuge mehr in Rostock
  • Keinerlei Heizung mittels Erdöl oder Gas in Rostock
  • Kein Steinkohlekraftwerk mehr in Rostock
  • Keine Müllverbrennung mehr in Rostock...

Das alles kann die Bürgerschaft beschließen und durchsetzen lassen? Dunnerlittchen noch eins!

Dienstag 01 April 2014

Die Folgen des Klimawandels - die Müllverbrennung hat ihren Anteil daran

Würden die energiereichen Bestandteile nicht verbrannt, sondern recycelt, dann könnte gegenüber der primären Produktion der gleichen Stoffe erheblich Energie eingespart werden.

Bei ihrer Verbrennung hingegen ergeben sich folgende klimapolitische Nachteile:

  • MVA's haben einen deutlich geringeren Wirkungsgrad als Kohlekraftwerke, erzeugen also je Kilowattstunden wesentlich mehr CO2 als ein Kohlekraftwerk mit geringem Wirkungsgrad
  • Dennoch sind MVA's nicht nur vom Erwerb von CO2-Zertifikaten freigestellt, sondern erhalten in Deutschland sogar CO2-Gutschriften
  • Abfallbetriebe, die das Material für MVA's aufbereiten, sind in Deutschland von der EEG-Umlage freigestellt.

Wohin das letztendlich führt, zeigt der aktuelle Weiltklimabericht, den das "neue deutschland" in Auszügen dokumentiert:

Der am Montag vorgestellte Teil zwei des fünften Sachstandsberichts des Weltklimarats (IPCC) befasst sich mit den Folgen des Klimawandels. Hier einige Auszüge:

»Die Folgen des Klimawandels sind heute schon besonders in den Ökosystemen aller Kontinente und der Ozeane, aber auch in Gesellschaft und Wirtschaft zu beobachten. So wurde nachgewiesen, dass der Wandel von marinen und terrestrischen Ökosystemen z. B. hinsichtlich des Vorkommens, der Zusammensetzung und des Verhaltens vieler Arten, durch den Klimawandel beschleunigt wird. Der Klimawandel zeigt bereits negative Folgen für Gesellschaften: Z. B. wird die Nahrungsmittelerzeugung bisher insgesamt eher beeinträchtigt. Kürzlich beobachtete starke Preissteigerungen für Nahrungsmittel und Getreide zeigen, dass die Märkte in Produktionszentren schon gegenüber den derzeitigen Witterungsextremen empfindlich sind.«

Bei zunehmender Erwärmung sei mit schwerwiegenden Folgen zu rechnen. »Die allergrößten Risiken tragen arme und sozial benachteiligte Gruppen. In ärmeren Gesellschaften kann dies den Verlust des Lebens bedeuten oder starke Beeinträchtigungen der Gesundheit, in reicheren Gesellschaften eher den Verlust von ökonomischen Werten. In vielen Regionen sind erhebliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zu erwarten. Auch in Europa können Hitzewellen künftig zu größeren gesundheitlichen Problemen und erhöhter Sterblichkeit führen. Das Risiko von zusätzlichen Migrationsbewegungen und gewaltsamen Konflikten würde zunehmen. Ohne Anpassung können landwirtschaftliche Erträge von Weizen, Reis und Mais in tropischen und mittleren Breiten zurückgehen. Die Risiken für die Nahrungsmittelproduktion und -sicherheit sind beispielsweise in Afrika sowie Mittel- und Südamerika sehr hoch. In vielen Regionen ist mit Änderungen des Wasserkreislaufs durch veränderte Niederschläge sowie Eis- und Schneeschmelze zu rechnen. Dies hat Einfluss auf Wasserverfügbarkeit und -qualität, Hochwasserrisiko und Energiegewinnungspotenzial. Risiken durch Extremereignisse wie Starkniederschläge, Hitze- oder Trockenperioden werden künftig voraussichtlich zunehmen.« nd

Quelle: nd Bundesausgabe vom Dienstag, 1. April 2014, Seite 9

Mittwoch 12 März 2014

Neuer Abfallwirtschaftsplan für Schlewig-Holstein

Hinsichtlich des Umgangs mit (recycelbarem) Abfall bleibt der Entwurf des neuen Abfallwirtschaftsplanes S-H deutlich inter den Positionen des BDE und der EU-Position zurück, räumt aber in zwei Sätzen immerhin ein:

"Gleichwohl ist festzuhalten, dass ein Recycling von Kunststoffen, wenn dies mit vertretbarem Aufwand möglich ist, nicht nur Primärrohstoffe einspart, sondern auch unter energetischen Gesichtspunkten zu bevorzugen ist. Die gegenüber der Herstellung der Kunststoffe aus Primärrohstoffen eingesparte Energiemenge ist in der Regel um einiges größer, als die durch die energetische Nutzung zurückgewonnene."

Davor allerdings steht leider die allgemein publizierte "amtliche" Lüge, "mit der energetischen Abfallverwertung geht gegenüber Primärenergieträgern eine Minderung der Emissionen klimaschädigender Gase einher, da im Abfall ein hoher Anteil an nachwachsenden Rohstoffen enthalten ist." Auf Grund des behaupteten "hohen Anteils an nachwachsenden Rohstoffen" sind die MVA's nicht nur von jeglicher CO2-Abgabe freigestellt, sondern bekommen sogar noch CO2-Gutschriften!

Man kann es eben nicht der Klimawende und den Energiekonzernen zugleich recht machen, von Gesundheitsvorsorge ganz zu schweigen.

Recyceln ist besser als Verbrennen

Eine akktuelle Nachricht bestätigt das Grundanliegen unseres Vereins sehr nachdrücklich:

Fehlerhafte Umsetzung der Abfallhierarchie im Kreislaufwirtschaftsgesetz - Einleitung eines Vertragsverletzungsverfahrens

Deutschland will zu viel Wertstoffe verbrennen

2014-03-11 Der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V. hat die Ende Februar 2014 gefällte Entscheidung der Europäischen Kommission begrüßt, wegen der fehlerhaften Umsetzung der fünfstufigen Abfallhierarchie im neuen Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) ein förmliches Vertragsverletzungsverfahren nach Art. 258 AEUV gegen Deutschland zu eröffnen. Nach dem aus Sicht der Kommission unbefriedigenden Abschluss eines formlosen Vorverfahrens, des sogenannten EU PILOT, hat die Kommission nun ein offizielles Mahnschreiben an die Bundesregierung geschickt. Die Kommission kritisiert darin, dass die Bundesregierung die fünfstufige Abfallhierarchie nach Art. 4 Abs. 1 der Abfallrahmenrichtlinie zwar in § 6 Abs. 1 KrWG wörtlich wiedergegeben hat, sie aber durch die Ausnahmeregelungen in § 6 Abs. 2, § 7 und § 8 KrWG faktisch auf eine dreistufige Hierarchie reduziert. Der BDE hatte im April 2012 gemeinsam mit vier Wirtschafts- und sechs Umweltverbänden Beschwerde gegen das KrWG eingelegt und dabei auch die fehlerhafte Umsetzung der Abfallhierarchie gerügt.

BDE-Präsident Peter Kurth: „Die Eröffnung des förmlichen Vertragsverletzungsverfahrens durch die Kommission zeigt, dass die in unserer Beschwerde geübte Kritik an der Umsetzung der Hierarchie berechtigt ist. Wir freuen uns, dass die Kommission die fünfstufige Abfallhierarchie nachdrücklich einfordert.“ Insbesondere die Heizwertklausel ermöglicht es nach Meinung des BDE, dass eigentlich rezyklierbare Abfälle in großen Mengen thermisch verwertet, d. h. verbrannt werden können. „Angesichts der Überkapazitäten der Müllverbrennungsanlagen stellt die Heizwertklausel zusammen mit der Überlassungspflicht für Haushaltsabfälle eine große Gefahr für das Recycling dar. Zudem verhindert sie die Ausschöpfung weiterer Recyclingpotentiale“, so Peter Kurth weiter. Der BDE appelliert an die Politik, das Mahnschreiben der Kommission als Chance zu begreifen, der stofflichen Verwertung nun wirklich Priorität einzuräumen und das KrWG entsprechend zu ändern.

Die Kommission bemängelt insbesondere, dass das KrWG nicht zwischen den verschiedenen Verwertungsmaßnahmen – Vorbereitung zur Wiederverwendung, Recycling und sonstige, insbesondere thermische Verwertung – differenziert. Die Regelungen des KrWG sind nach Auffassung der Kommission auch nicht von Art. 4 Abs. 2 Abfallrahmenrichtlinie gedeckt, der Ausnahmen von der Hierarchie für bestimmte Abfallströme zulässt, wenn dies durch Lebenszyklusdenken gerechtfertigt ist. Das gilt insbesondere für § 8 KrWG, der ein Wahlrecht der Abfallbesitzer zwischen mehreren gleichrangigen Verwertungsmethoden vorsieht und durch die sogenannte Heizwertklausel die thermische Verwertung mit dem Recycling gleichsetzt, wenn der Brennwert der Abfälle 11 000 kJ/kg beträgt. Darin erkennt die Kommission eine allgemeine Abweichung, die zudem nicht auf Lebenszyklusdenken basiere.

Die Bundesregierung hat zwei Monate Zeit, um die Kritikpunkte der Kommission zu entkräften. Darauf hin entscheidet die Kommission, ob sie eine sogenannte begründete Stellungnahme abgibt, mit der sie Deutschland zu konkreten Korrekturen auffordert und damit den Streitgegenstand einer möglichen Klage vor dem EuGH absteckt, oder ob sie das Verfahren einstellt.

Quelle: http://www.umweltruf.de/2014_Programm/news/news_druck.php3?nummer=1800; Hervorhebungen durch uns.

Donnerstag 20 September 2012

Wir waren dabei!

Im Rahmen der "Rostocker Woche für Nachhaltigkeit und Klimaschutz" gab es am Sonntag, den 16. September in der Langen Straße den "Parking Day" (ohne Neusprech geht es wohl auch bei den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz nicht): Die Straße war für jeglichen Autoverkehr gesperrt, in den Parktaschen konnten sich Aktuere mit ganz verschiedenen Themen und Angeboten tummeln.

Unsere "Rostocker Initiative für eine zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft und gegen Müllverbrennung" war natürlich dabei und konnte interessierten Besuchern Informationen zu verschiedenen Aspekten beim Umgang mit dem Abfall vermitteln:

  • Müllverbrennung ist teuer und schädigt Klima, Umwelt und Gesundheit.
  • Wird derselbe Abfall nicht verbrannt, sondern recycelt, entfallen erhebliche Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschädigungen, darüber hinaus entstehen Arbeitplätze. Statt die im Abfall enthaltenen Ressourcen zu verbrennen, können sie zur ursprünglichen Ausgangsqualität recycelt werden. Das spart gegenüber der Erstgewinnung (aus Erdöl oder durch Bergbau etc.) erheblich Energie (und man muss die "deutschen Interessen am Hindukusch" und andernorts nicht ganz so heftig und kostenaufwendig wahrnehmen...).
  • Konsequentes Recycling ist so attraktiv, dass die Bürger als "Abfalllieferanten" für gut sortiertes Material entlohnt werden könnten, statt für die Abfuhr bezahlen zu müssen.

Weiterhin lagen an unserem Stand auch NABU-Druckschriften zur Vermüllung der Meere aus - eine inzwischen ernsthafte Gefahr für nahezu alle Meeresbewohner und angesichts der wachsenden Rohstoffwerte im Abfall ein Anachronismus.

Dr. Marchus von Stenglin am Info-Stand

Mittwoch 16 März 2011

Kernkraftwerke abschalten - eine CAMPACT-Unterschriftenkampagne

Liebe Mitglieder, Einwender, Mitstreiter, Freunde und Sympathisanten,

die Nachrichten über die Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima machen fassungslos und wuetend.

Bundeskanzlerin Merkel kuendigte unmittelbar danach an, die Sicherheit aller deutschen Atomreaktoren zu überpruefen. Jetzt muessen wir dafür sorgen, dass es nicht beim unverbindlichen Pruefen bleibt.

Ich habe gerade einen Appell an die Kanzlerin unterzeichnet, Atomkraftwerke in Deutschland endlich abzuschalten. Sobald 100.000 Menschen den Appell unterzeichnet haben, soll er in als Anzeige in bundesweiten Tageszeitungen veroeffentlicht werden.

Unterzeichne/n auch Du/ Sie: http://www.campact.de/atom2/sn11/signer

Umfassendere Informationen von Campact finden sich weiter unten.

Mit freundlichen Grüßen

Rostocker Initiative für eine zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft und gegen Müllverbrennung e.V., Dr. Günter Hering, Vorstandsmitglied

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Newsletter 6/2011

Dienstag, 15. März 2011 - 355.294 Abonnenten

Jetzt Konsequenzen ziehen!

Fassungslos verfolgen wir die nukleare Katastrophe in Japan. Kanzlerin Merkel will jetzt die Laufzeitverlängerung für 3 Monate aussetzen und die Sicherheit der Meiler prüfen. Doch Fukushima lässt nur eine Konsequenz zu: AKWs abschalten - und zwar jetzt!Unterzeichnen Sie unseren Appell an Merkel!

<http://www.campact.de/atom2/sn11/signer>

Die Bilder und Berichte aus Japan machen fassungslos. Die Lage in der Atomanlage Fukushima 1 scheint in diesen Stunden völlig außer Kontrolle zu geraten. Wir sind schockiert, entsetzt und in Gedanken bei den Menschen in Japan. Gleichzeitig ist es uns wichtig, jetzt dafür zu sorgen, dass endlich der Situation angemessene politische Konsequenzen gezogen werden.

Als Reaktion auf die Reaktorkatastrophe in Japan kündigte Bundeskanzlerin Merkel gestern an, die Laufzeitverlängerungen für drei Monate auszusetzen und die Sicherheit der Atomreaktoren zu überprüfen.

Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass es nicht beim unverbindlichen Prüfen bleibt. Die Konsequenz aus Fukushima kann nur eine sein: AKWs abschalten - und zwar jetzt! Unterzeichnen Sie unseren Appell!

Fordern Sie Konsequenzen von der Kanzlerin!

<http://www.campact.de/atom2/sn11/signer>

Mit großformatige Anzeigen in bundesweiten Tageszeitungen und Plakaten bei ihren öffentlichen Auftritten wollen wir die Kanzlerin in den nächsten Tagen überall mit unserem "Abschalten!"-Appell konfrontieren. Mit dem knappen Schriftzug auf schwarzer Fläche signalisieren wir: Es geht nicht mehr um den Austausch von Argumenten. Die sind längst bekannt. Es geht nur noch um ein einziges Wort, dass unserem Entsetzen und unserer Fassungslosigkeit entspringt: Abschalten!

Unterzeichnen Sie den Appell an Frau Merkel! <http://www.campact.de/atom2/sn11/signer>

Mit herzlichen Grüßen

Susanne Jacoby, Günter Metzges und Christoph Bautz

PS: Auch unsere Menschenkette am Samstag in Stuttgart stand unter dem Eindruck der Ereignisse. Auf 45 Kilometern forderten 60.000 Menschen den Ausstieg aus der Atomkraft. Drei Kameras haben für unseren Aktionsfilm aus der Luft und am Boden bewegende Eindrücke eingefangen.

Schauen Sie unseren Kettenfilm... <http://bit.ly/ketten-film>

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Aktuell, kritisch, aktiv! Mischen Sie sich ein und gestalten Sie Politik! Nirgendwo geht das so umfassend und schnell wie bei uns. 355.294 Menschen sind schon dabei. Innerhalb weniger Minuten verleiht Campact Ihnen eine Stimme!

Mit Ihrem Abo des Campact-Newsletters sind Sie Teil des Netzwerks. Unterstützen Sie Campact! <https://www.campact.de/campact/spenden/support>

Newsletter bestellen, abbestellen oder E-Mailadresse ändern: <https://www.campact.de/campact/info/newsletter>

Campact e.V. | info@campact.de | Campact e.V. | Artilleriestraße 6 |

27283 Verden | campact.de <http://www.campact.de>

Posted by Dr. Hering, Günter at 18:52
Edited on: Donnerstag 17 März 2011 18:55
Categories: Demokratische Teilhabe, Energie, Gesundheit, Luftbelastung

Donnerstag 09 Dezember 2010

Mitdiskutieren!

Dieses Angebot sollten wir permanent nutzen:

Nachhaltig LINKS

Auf der Internetseite www.nachhaltig-links.de wird ab sofort informiert und kann diskutiert werden zu Gerechtigkeit und Ökologie, grünen Themen und linker Politik, Nachhaltigkeit und Fairness. Über Blockaden und Betonköpfe. Über neue Wege, passende Bahnen und den Streit um grüne Autos. Über Entscheidungen, die heute zu treffen sind, wenn uns nicht übermorgen die Luft ausgehen soll.

Mittwoch 24 November 2010

Atommülltransporte nach Lubmin?

Liebe Mitglieder, Einwender, Mitstreiter, Freunde und Sympathisanten,

Müllverbrennung ist zukunftsfeindlich, Atomschrott ebenso. Deshalb erlaube ich mir, Euch / Sie über eine Bundestagpetition zu informieren und zu bitten, gegebenenfalls mitzuzeichnen.

Der Text der Petition lautet:

Der Deutsche Bundestag möge beschließen ..."Im atomaren Zwischenlager Lubmin sollen entsprechend dem Willen des Landtages Mecklenburg-Vorpommern ausschließlich Castoren mit radioaktiven Abfällen aus Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg zwischengelagert werden."

Begründung

1990 wurde beschlossen, das Kernkraftwerk Lubmin abzuschalten. Zu klären war in der Folge, was mit dem radioaktiven Müll geschehen sollte. Einheitlicher politischer Wille der Verantwortungsträger des neu gegründeten Landes Mecklenburg-Vorpommern war, dass ein Zwischenlager am Standort Lubmin errichtet werden sollte, um die radioaktiven Abfälle aus Lubmin und aus dem Versuchskraftwerk Rheinsberg in Brandenburg zwischen zu lagern. Dieser Konsens hat bis heute Bestand. Auf seiner Juli-Sitzung 2010 hat der Landtag im Einvernehmen mit der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns den Konsens bestätigt und einen entsprechenden Beschluss gefasst. Mehrere Kommunalparlamente der Region Vorpommern des Landes haben sich diesem Votum angeschlossen. Da das Land aber auf Grund der Rechtslage in der Bundesrepublik Deutschland keine Befugnisse auf dem Gebiet hat, sollen noch vor Jahresende Castoren mit hochradioaktiven Abfällen aus anderen Einrichtungen und Bundesländern in Lubmin eingelagert werden. Damit will sich der Bund über den erklärten Willen des Landes hinwegsetzen. Dieses Vorgehen ist für mich nicht akzeptabel. Deshalb fordere ich den Bundestag auf, den Willen des Landtages Mecklenburg-Vorpommern und der betroffenen Kommunalparlamente zu respektieren und die Zwischenlagerung atomarer Abfälle aus Einrichtungen anderer Bundesländer als Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg in Lubmin nicht zuzulassen.

Die Petition ist zu finden (und dort auch mitzuzeichnen) unter

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=14723

Posted by Dr. Hering, Günter at 19:43
Categories: Energie, Gesundheit

Freitag 19 November 2010

Der große Klimaschutzbetrug

Bereits früher haben wir darauf hingewiesen (und jetzt auch auf unserer Webseite dokumentiert), dass Müllverbrennungsanlagen nicht nur keine CO2-Zertifikaten benötigen, sondern fürs Verbrennen - also die Erzeugung von CO2 - sogar CO2-Gutschriften bekommen!

Wer aber glaubt, diese perfide und klimaschädliche Politik sei eine Ausnahme, die nur für Müllverbrennungsanlagen zutrifft, wird durch aktuelle Informationen eines Schlechteren belehrt.

Bekanntlich enthält unsere Stromrechnung auch einen (auf der Rechnung leider nicht ausgewiesenen) Klimaschutzbeitrag. Dieser Anteil soll uns zum sparsameren Umgang mit Energie motivieren. Heißt es, in Wirklichkeit wird dieses Geld für schlimme Dinge benutzt, wie die Zeitschrift GEO enthüllt.

In einer kurzen Zusammenfassung liest sich das im Umweltticker (http://www.umweltruf.de/news/111/news3.php3?nummer=3817) wie folgt:

"Werden Bauern in China von ihrem Land vertrieben, damit deutsche Stromkonzerne weiter Braunkohle verfeuern dürfen statt in alternative Energiegewinnung zu investieren? Wird der Klimaschutzbeitrag deutscher Stromkunden dazu verwendet, den Ausstoß des Klimagiftes CO2 zu subventionieren? Dies legen Recherchen des Magazins GEO nahe, das in seiner aktuellen Ausgabe die Hintergründe des globalen Emissionshandels beleuchtet.

Seit 2005 soll der von der EU beschlossene Handel mit "Verschmutzungsrechten" dazu dienen, den CO2-Ausstoß von Kraftwerken und Industrieanlagen in Europa zu verteuern. Damit sollen die Betreiber dieser Anlagen motiviert werden, in den Klimaschutz zu investieren. Das System lässt allerdings ein Schlupfloch offen: Die betreffenden Firmen kaufen jährlich für Milliarden Euro billige Verschmutzungsrechte bei vermeintlichen Klimaschutzprojekten in China, Indien und der Dritten Welt ein. GEO-Recherchen auf vier Kontinenten zeigen gravierende Mängel in diesem Kompensationsgeschäft auf. Etliche Projekte, die angeblich das Klima schützen, führen in Wahrheit zu erhöhten Emissionen von Treibhausgasen. So klassifizierte der Münchner TÜV Süd einen Staudamm in der chinesischen Provinz Guizhou als klimafreundlich und sozialverträglich.

GEO-Recherchen vor Ort legen den Verdacht nahe, dass der Betrieb zu keinerlei CO2-Reduktionen führt. Dennoch darf RWE Zertifikate aus diesem Projekt nutzen, um etwa in seinen deutschen Braunkohlekraftwerken CO2 auszustoßen. Auch die Einschätzung des TÜV Süd, alle betroffenen Anwohner hätten ihrer Umsiedlung nach dem Bau des Damms zugestimmt, ließ sich nach GEO-Recherchen nicht halten. Reporter des Magazins trafen Bauern, die berichteten, die Überschwemmung ihres Landes habe zu Armut und Obdachlosigkeit geführt. Sie seien von den Lokalbehörden gezwungen worden, ihrer Umsiedlung zuzustimmen, sagten die Bauern; manche seien gewaltsam aus ihren Häusern vertrieben, andere krankenhausreif geprügelt worden.

Auch die Hoffnung, dass der Emissionshandel in Zukunft helfen könnte, die Abholzung der Regenwälder zu stoppen, erweist sich nach dem Bericht in der Dezember-Ausgabe von GEO zumindest in bestimmten Weltgegenden als trügerisch. In Papua-Neuguinea stieß eine Reporterin des Blattes auf weit verbreitete Betrugsabsichten bereits in der Vorbereitung auf den Handel mit Verschmutzungsrechten aus dem Waldschutz. "Himmelsgeld" wird der Profit aus dem Kohlendioxid-Ablasshandel dort genannt - und ahnungslose Waldbewohner glauben, sie müssten die Asche verbrannter Bäume in der Stadt abliefern, um an das Geld zu kommen.

Vom 29. November bis zum 10. Dezember wird die internationale Staatengemeinde im mexikanischen Cancún einmal mehr über den Klimaschutz verhandeln. Der GEO-Report, der am 19. November im Zeitschriftenhandel erscheint, zeigt eine zentrale Schwachstelle des Planes auf, den Temperaturanstieg mittels Emissionshandel auf zwei Grad zu begrenzen. Die aktuelle Ausgabe von GEO ist ab sofort im Handel erhältlich, hat 188 Seiten und kostet 6,30 Euro."

Die Rostocker Veranstaltung „Der Ausverkauf des Klimaschutzes? – oder wie das Steinkohlekraftwerk Rostock mit einer Industrieanlage im indischen Gujarat zusammenhängt“ 11. November hat den weltweiten Klimaschutzbetrug an anderen Beispielen belegt. Die Informationen sind auf der BUND-Webseite nachzulesen (http://www.bund.net/bundnet/service/suche/?id=1653&pub_offset;=0&pub_searchWords;=Gujarat&pub_section;=&pub_sorting;=score&go;=Suchen).

Posted by Dr. Hering, Günter at 17:24
Edited on: Freitag 19 November 2010 17:52
Categories: Energie, Klimaschutz, Müllverbrennung

Dienstag 09 November 2010

Eine sehr irreführende Information zum Klimaschutz

Es gibt einen BINE Informationsdienst ("Energieforschung für die Praxis", www.bine.info), herausgegeben im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Da sollte ja alles seine Richtigkeit haben. Aber eine aktuelle BINE-Info läßt mich ins Grübeln kommen.

Unter der Überschrift "Mit Kalkstein Kohlendioxid entfernen" wird über ein Verfahren berichtet, bei dem es (angeblich) "um CO2-Abscheidung mit Kalkstein und den weltweit größten Versuch auf diese Weise fossile Kraftwerke klimaverträglicher zu machen". Denn "das kohlendioxidfreie Kraftwerk ist eine Zukunftsvision vieler, die den Klimawandel verlangsamen wollen... Nun geht es darum CO2-Emissionen zu reduzieren, da der Anstieg der CO2 Konzentration in der Atmosphäre für den Klimawandel verantwortlich gemacht wird." Wer aber weiterliest (http://www.bine.info/hauptnavigation/publikationen/news/news/mit-kalkstein-kohlendioxid-entfernen/?artikel=1730), der entdeckt sehr schnell eine Mogelpackung. CO2 wird zwar im Rauchgas an CaO (Branntkalk) gebunden, der dadurch zu zu Kalciumkarbonat wird, danach aber durch thermische Behandlung "desorbiert", also freigesetzt!

Für die "Desorbption", die ja in klassischer Form in jedem Zementwerk abläuft, wird zwangsläufig Wärmeenergie benötigt, also (zusätzliche!) Verbrennung. Von Klimaverträglichkeit daher keine Spur! Ich habe die nachstehend zitierte Email an die Redaktion der BINE-Informationengeschrieben. Sofern es eine Antwort geben sollte, werde ich sie in einem späteren Blog mitteilen. Für mich ist diese BINE-Info der Versuch einer groben Täuschung. Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie?

Meine Email lautet wie folgt: In der Regel lese ich die BINE-Infos mit großem Gewinn. In diesem Fall aber komme ich ins Grübeln, denn das geschilderte Prozedere hält nicht, das die Überschrift verspricht. Kann es ja auch nicht, denn Kalkstein (Calciumcarbonat) hat ja schon CO2 aufgenommen, mehr geht nicht. Das bei LISA eingesetzte CaO ist Branntkalk, nicht Kalkstein!

Entfernt wird das CO2 lediglich aus den Rauchgasen (und da mag ja LISA durchaus effizienter sein als herkömmliche Verfahren, obwohl wir davon in der Info nichts erfahren). Danach aber wird es gleich wieder desorbiert.

Dem Anspruch, CO2-Emissionen zu reduzieren ("Nun geht es darum CO2-Emissionen zu reduzieren"), wird LISA nach meinem Verständnis in keinster Weise gerecht. Ich halte daher diese BINE-Info nicht für zielführend.

Posted by Dr. Hering, Günter at 17:41
Edited on: Dienstag 09 November 2010 17:44
Categories: Energie, Klimaschutz

Sonntag 07 November 2010

Neue Energiepolitik

Die Müllverbrenner verkaufen ihr Tun als klimafreundlich, weil aus "wertlosem" Abfall Energie erzeugt und somit auch die CO2-Belastung reduziert werde. Wir wissen, dass das Gegenteil wahr ist: Der Wirkungsgrad von Müllverbrennungsanlagen ist sehr niedrig und damit der CO2-Anteil je erzeugte Energiemenge unverantwortlich hoch.

Angesichts der demagogischen Argumentation der Müllverbrenner (und das sind in wachsendem Umfang die Stromkonzerne, nicht [mehr] die Abfallwirtschaft) ist es auch für uns MVA-Gegner von Interesse, wie eine zukunftsfähige Energiepolitik aussehen kann.

Zum Thema "Neue Energiepolitik - wirtschaftliche Entwicklung für Mecklenburg-Vorpommern durch erneuerbare Energien" führt die SPD-Landtagsfraktion M-V am 25. November im Neptun-Hotel Warnemünde eine Informationsveranstaltung durch. Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldung wird bis zum 19.11. per Email (energie@mv2020.de), Fax (0385 525 2338) oder Telefon (0385 525 2626) erbeten. Das Tagungsprogramm findet sich unter www.mv2020.de

Am gleichen Tag gibt es in Greifswald eine "Gegenveranstaltung" unter dem Thema "Schöne neue Energiewelt?" Veranstalter sind das BIG Bildungszentrum in Greifswald, die WV Energie AG und das Technologiezentrum Vorpommern, gefördert wird die Tagung mit Bundes- und EU-Mitteln. Referent ist u.a. Herr Dr. Ebnet ("Minister a.d., Rat für Technik, Energie und nachhaltige Entwicklung Vorpommerns, Vorsitzender" - so steht es im Programm). Anmeldung wird als Fax unter 03834500778 erbeten.

Posted by Dr. Hering, Günter at 12:16
Edited on: Dienstag 09 November 2010 17:50
Categories: Energie, Klimaschutz, Termine