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Freitag 29 Oktober 2010

Feinstäube und die Bundesregierung

im "Neuen Deutschland" vom 25.10.2010 fanden wir folgenden Artikel:

"Rußige Politik

Regierung tut nichts gegen Feinstaub

Von Peter Nowak

Kein Aprilscherz: Ab 1. April 2011 sollen nach dem Willen von Schwarz-Gelb Dieselfahrzeuge ohne Partikelfilter von der bisher geltenden »Strafsteuer« befreit und die Beschränkungen für die Einfahrt in innerstädtische Umweltzonen gelockert werden. Zudem will das Bundeskabinett auf die geplante Mauterhöhung für abgasreiche Lastwagen verzichten, kritisierten in dieser Woche mehrere Umweltverbände, darunter der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Verkehrsclub Deutschland (VCD). Offenkundig hat Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) nicht vor, die nach wie vor hohe Feinstaubkonzentration in Großstädten energisch zu bekämpfen. Dabei sind die Belastungen vor allem in verkehrsreichen Gegenden so hoch, dass die Giftpartikel praktisch 82 Millionen Menschen zu »Passivrauchern« machen. Das Krebsrisiko steigt dadurch ebenso wie die Gefahr von Herzkreislaufkrankheiten, warnen Umweltexperten.

Druck gibt es allerdings nicht nur von Umweltverbänden. Auch die EU-Kommission will angesichts des fortgesetzten Überschreitens der Grenzwerte bereits im November über ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesrepublik entscheiden. Dadurch könnten noch hohe Strafzahlungen auf Deutschland zukommen.

Das bietet den Umweltverbänden gute Möglichkeiten, ihre Kritik an die Öffentlichkeit zu tragen. Von ihnen wurde Röttgen wegen seiner unionsinternen Kritik an einer zu langen Laufzeitverlängerung bei Atomkraftwerken in der letzten Zeit viel zu lange geschont. In der Feinstaubdebatte sollte es aber nicht bei Resolutionen bleiben. Warum machen Ökologen nicht auch mit Straßenaktionen deutlich, dass die Umweltverpester auf vier Rädern genauso inakzeptabel wie die alten Atomkraftwerke sind? Auch beim Kampf gegen die Feinstaubverursacher sollte nicht in erster Linie nach dem strafenden Staat gerufen werden. Ökologische Argumente für zivilen Ungehorsam gibt es auch hier."

Dabei ist Dieselruß-Feinstaub bei weitem nicht so toxisch wie MVA-Feinstaub! Die Gesundheitswirtschaftler kann der lockere Umgang mit den Feinstäuben nur freuen: Mehr Kranke, mehr Umsatz. Die Rentenversicherer dürften auch keine Bedenken haben: Kürzere Lebenszeiten entlasten die Rentenkassen.

Wie schreibt der ND-Autor zu recht: Man sollte nicht in erster Linie nach dem strafenden Staat rufen. ES IST UNSER LEBEN!

Mit freundlichen Grüßen

Rostocker Initiative für eine zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft und gegen Müllverbrennung e.V., Dr. Günter Hering, Vorstandsmitglied

Mittwoch 27 Oktober 2010

Recyceln statt verbrennen und Militär!

Liebe Mitglieder, Einwender, Mitstreiter, Freunde und Sympathisanten, sehr geehrte Damen und Herren Journalisten,

Konsequenteres Recycling erspart immer teurer werdende Rohstoffimporte und hilft, den Aufwand für militärisches Engagement in rohstoffreichen Ländern zu verringern bzw. ganz darauf zu verzichten.

Im aktuellen Europaticker ist zu diesem Thema u.a. folgendes zu lesen:

"Sekundärrohstoffe reduzieren Importabhängigkeit der deutschen Industrie.

Im Gegensatz zu anderen Ländern ist Deutschland arm an natürlichen Ressourcen. Als Industrieland, Exportnation und Motor für Zukunftstechnologien ist Deutschland jedoch abhängig von einer stabilen und qualitativ hochwertigen Rohstoffversorgung. Vor dem Hintergrund der sich generell verknappenden Primärrohstoffvorkommen und der aktuellen Auseinandersetzungen auf wichtigen Rohstoffmärkten unterstützt der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V. das Anliegen der Bundesregierung, eine integrierte Rohstoffstrategie zu entwickeln, zu der auch der Ausbau des Recyclingsektors gehört.

BDE-Präsident Peter Kurth: „Rohstoffsicherheit ist Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit der deutschen Industrie. Wir brauchen diesbezüglich eine Strategie, die auf europäischer Ebene Zugänge schafft und gleichermaßen auf Recycling sowie Effizienz setzt, um langfristig die Abhängigkeit von internationalen Märkten zu senken.“

Der heimischen Entsorgungs- und Sekundärrohstoffwirtschaft komme bei der Versorgung der Industrie mit Rohstoffen eine wachsende Bedeutung zu. Diese Aufgabe habe die Branche, so Kurth, in voller Tragweite erkannt.

Kurth: „Speziell die privaten Unternehmen der Entsorgungs- und Kreislaufwirtschaft haben in den vergangenen Jahren Milliardenbeträge in hochmoderne Sortier-, Aufbereitungs- und Recyclinganlagen investiert. Dieses Engagement hat dazu geführt, dass heute jede 7. Tonne der in Deutschland verbrauchten Rohstoffe von der Entsorgungs- und Recyclingbranche geliefert wird. Rund 14 Prozent des Rohstoffbedarfs werden aktuell durch Sekundärrohstoffe abgedeckt. Zum Vergleich: Vor 15 Jahren stammten lediglich 2 Prozent der an die Industrie gelieferten Rohstoffe aus Recyclingprozessen.“

In diesem Jahr werde die Industrie durch die Verwendung von Sekundärrohstoffen Kosten für Roh­stoffimporte in einer Größenordnung von 9,8 Milliarden Euro sparen. Kurth: „Damit ist das Potenzial unserer Branche noch längst nicht ausgeschöpft. Nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft wird unser Wirtschaftszweig schon im Jahr 2015 Sekundärrohstoffe im Wert von 20 Milliarden Euro zur Verfügung stellen.“ Voraussetzung für eine derartig positive Entwicklung sei jedoch, so Kurth, dass die Bundesregierung mit dem neuen Kreislaufwirtschaftsgesetz verlässliche und faire Rahmenbedingungen für alle Marktteilnehmer schaffe.

3. BDI-Rohstoffkongress: Rohstoffstrategie der Bundesregierung legt Grundlage für mehr Rohstoffsicherheit

"Bundesregierung und EU-Kommission müssen im Interesse der Existenzfähigkeit der Unternehmen in Deutschland auf eine schnelle Lösung der von einigen Ländern verfügten Exportbeschränkungen bei Seltenen Erden drängen. Die Sicherung der Rohstoffbasis ist längst zu einem geopolitischen Problem geworden." Das sagte BDI-Präsident Hans-Peter Keitel auf dem 3. BDI Rohstoffkongress am Dienstag in Berlin.

"Wenn wir nichts gegen den politisch verursachten Mangel bei wichtigen Rohstoffen tun, werden unsere Wertschöpfungsketten brechen. Das ist eine Gefahr für unser Industrieland."

Quelle und mehr dazu: http://www.umweltruf.de/news/111/news3.php3?nummer=3267

Mit freundlichen Grüßen

Rostocker Initiative für eine zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft und gegen Müllverbrennung e.V., Dr. Günter Hering, Vorstandsmitglied

Posted by Dr. Hering, Günter at 18:48
Categories: Recycling, Rohstoffe

Dienstag 05 Oktober 2010

Recyceln statt Verbrennen: Beispiel Bahnschwellen

Liebe Mitglieder, Einwender, Mitstreiter, Freunde und Sympathisanten,

sehr geehrte Damen und Herren Journalisten,

ein Argument für die Müllverbrennung beinhaltet, dass es einen relativ großen Anteil von gemischten Verpacktungs-Kunststoffabfällen gibt und man mit vertretbarem Aufwand kaum etwas anderes machen könne als Parkbänke - oder eben Energie durch Verbrennung.

Jetzt gibt es eine hochinteressante Recycling-Alternative, die zudem noch Beton einsparen hilft.

Ein Konsortium bestehend aus dem Entsorgungsfachbetrieb PAV, Berlin, dem Maschinenhersteller NGR, Feldkirchen (Österreich) und dem Fraunhofer Institut für Chemische Technologie, Pfinztal hat eine Materialmischung aus Altkunststoffen und Glasfaserabfällen entwickelt, die die technischen Anforderungen für eine Bahnschwelle erfüllt und darüber hinaus gute Körperschallabsorption sowie eine hervorragende Umweltverträglichkeit zeigt. Für die Verarbeitung wurde ein Extrusionsverfahren entwickelt, mit dem im kontinuierlichen Betrieb Schwellenprofile beliebiger Länge erzeugt werden können.

Die so hergestellte Schwelle wurde an der HTW (Hochschule für Technik und Wirtschaft) Dresden den gleichen Eignungstests unterzogen, die auch Betonschwellen bestehen müssen, um zum Einsatz zu kommen. Die Altkunststoffschwelle hat diese Tests mühelos bestanden. Weiterhin wurde die Schwelle bereits von der Deutschen Bahn im Schwellenwerk Schwandorf mit äußerst positivem Ergebnis auf ihre Verarbeitbarkeit getestet.

Parallel zur weltgrößten Bahnmesse „InnoTrans“ in Berlin fand im Fraunhofer Forum die Präsentation dieser neuartigen Bahnschwelle aus Altkunststoffen mit Glasfaserverstärkung statt. Die notwendigen Entwicklungen wurden im Rahmen des erfolgreich beendeten Forschungsprojektes „RAILWASTE“ (Förderprogramm Era-Net SUSPRISE, gefördert durch das BMBF/PTJ und das bmvit/FFG (Österreich) durchgeführt. Das Schwellenprodukt, die Entwicklungsarbeiten und die Testergebnisse wurden interessierten Vertretern der Deutschen Bahn und der deutschen Kunststoffindustrie vorgestellt und stießen auf großes Interesse, so dass derzeit der Aufbau einer Teststrecke aus den Rezyklat-Schwellen vorbereitet wird.

http://www.umweltruf.de/news/111/news3.php3?nummer=2725

Posted by Dr. Hering, Günter at 9:58
Edited on: Dienstag 05 Oktober 2010 10:01
Categories: Müllverbrennung, Recycling