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Dienstag 05 Oktober 2010

Recyceln statt Verbrennen: Beispiel Bahnschwellen

Liebe Mitglieder, Einwender, Mitstreiter, Freunde und Sympathisanten,

sehr geehrte Damen und Herren Journalisten,

ein Argument für die Müllverbrennung beinhaltet, dass es einen relativ großen Anteil von gemischten Verpacktungs-Kunststoffabfällen gibt und man mit vertretbarem Aufwand kaum etwas anderes machen könne als Parkbänke - oder eben Energie durch Verbrennung.

Jetzt gibt es eine hochinteressante Recycling-Alternative, die zudem noch Beton einsparen hilft.

Ein Konsortium bestehend aus dem Entsorgungsfachbetrieb PAV, Berlin, dem Maschinenhersteller NGR, Feldkirchen (Österreich) und dem Fraunhofer Institut für Chemische Technologie, Pfinztal hat eine Materialmischung aus Altkunststoffen und Glasfaserabfällen entwickelt, die die technischen Anforderungen für eine Bahnschwelle erfüllt und darüber hinaus gute Körperschallabsorption sowie eine hervorragende Umweltverträglichkeit zeigt. Für die Verarbeitung wurde ein Extrusionsverfahren entwickelt, mit dem im kontinuierlichen Betrieb Schwellenprofile beliebiger Länge erzeugt werden können.

Die so hergestellte Schwelle wurde an der HTW (Hochschule für Technik und Wirtschaft) Dresden den gleichen Eignungstests unterzogen, die auch Betonschwellen bestehen müssen, um zum Einsatz zu kommen. Die Altkunststoffschwelle hat diese Tests mühelos bestanden. Weiterhin wurde die Schwelle bereits von der Deutschen Bahn im Schwellenwerk Schwandorf mit äußerst positivem Ergebnis auf ihre Verarbeitbarkeit getestet.

Parallel zur weltgrößten Bahnmesse „InnoTrans“ in Berlin fand im Fraunhofer Forum die Präsentation dieser neuartigen Bahnschwelle aus Altkunststoffen mit Glasfaserverstärkung statt. Die notwendigen Entwicklungen wurden im Rahmen des erfolgreich beendeten Forschungsprojektes „RAILWASTE“ (Förderprogramm Era-Net SUSPRISE, gefördert durch das BMBF/PTJ und das bmvit/FFG (Österreich) durchgeführt. Das Schwellenprodukt, die Entwicklungsarbeiten und die Testergebnisse wurden interessierten Vertretern der Deutschen Bahn und der deutschen Kunststoffindustrie vorgestellt und stießen auf großes Interesse, so dass derzeit der Aufbau einer Teststrecke aus den Rezyklat-Schwellen vorbereitet wird.

http://www.umweltruf.de/news/111/news3.php3?nummer=2725

Posted by Dr. Hering, Günter at 9:58
Edited on: Dienstag 05 Oktober 2010 10:01
Categories: Müllverbrennung, Recycling