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Dienstag 01 Februar 2011

Moderne Abfallwirtschaft in Hamburg: Recyceln statt verbrennen

Stadtreinigung Hamburg (SRH) und Abfallwirtschaft Südholstein wollen mehr Verwertung, weniger Verbrennung:

Kommunen kündigen ihre Verträge mit der E.on Abfallverbrennungsanlage Stapelfeld

Die Stadtreinigung Hamburg (SRH) hat den seit Anfang der 80er Jahre bestehenden Entsorgungsvertrag mit der Abfallverbrennungsanlage Stapelfeld fristgerecht zum 31.12.2016 gekündigt. Im Rahmen des Vertrags zwischen der E.ON Energy from Waste Stapelfeld GmbH und der Stadtreinigung Hamburg kann die SRH jährlich 200.000 Tonnen (t) Abfall in der Anlage in Stapelfeld thermisch behandeln lassen. Auch die Abfallwirtschaft Südholstein, die die Müllentsorgung für die beiden Kreise Stormarn und Lauenburg organisiert, hat ihren Stapelfeld-Vertrag gekündigt.

Grund der Kündigungen ist, dass die SRH die Handlungsoptionen für eine verstärkte stoffliche Verwertung von Hamburger Hausmüll verbessern möchte. Der von der SRH geplante Ausbau der stofflichen Verwertung getrennt gesammelter Abfallfraktionen aus Hamburger Haushalten erfordert mittel- und langfristig weniger Behandlungskapazität in Müllverbrennungsanlagen. Für Haushalte, die eine grüne Biotonne, eine blaue Papiertonne und die gelbe Wertstofftonne nutzen, sinken die Müllgebühren um bis zu 25 Prozent.

Die E.ON Energy from Waste Stapelfeld GmbH war bislang ein wichtiger Baustein der Abfallentsorgung in Hamburg und im Süd-Osten von Schleswig-Holstein. Gegründet wurde die Anlage 1973 von den Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg sowie der Freien und Hansestadt Hamburg als Müllverbrennungsanlage Stapelfeld GmbH. Errichtet wurde die Anlage mit einer Kapazität von 260.000 t/a in den Jahren 1977/78; 1979 ging sie in Betrieb. Im Jahr 1997 wurde die Kapazität der Anlage durch Umbau auf 350.000 t/a erhöht.

Erschienen am: 2011-01-27 im europaticker, gekürzt.

Die "Rostocker Initiative für eine zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft und gegen Müllverbrennung" hat die vorstehende Nachricht an die lokale Presse und vor allem an die Abgeordneten der Rostocker Bürgerschaft gemailt mit der dringlichen Bitte, "die Stadt Rostock hat es JETZT in der Hand, umzusteuern. BITTE NUTZEN SIE DIESE CHANCE!"