Unter dieser Überschrift publizierte die NNN am 3.6.08 einen Artikel zu den Badefreuden am Strand von Warnemünde. Der Beitrag vermerkte unter anderem, „Sie alle können ihren Strandtag sorglos genießen, denn bewacht werden sie von Rettungsschwimmern...“.
Fünf Leserbriefe setzten sich mit dem Kontrast, der zwischen der sorglosen Heiterkeit des Artikels und der künftigen Müllverbrennung ganz in der Nähe, im Überseehafen,auseinander:
"Sie alle können ihren Strandtag sorglos genießen". NOCH, denn wenn erst die Müllverbrennungsanlage ab Herbst 2008 läuft, werden auch die Standbesucher bei ihrem in der Regel stundenlangem Aufenthalt viele giftige Feinststaubpartikel einatmen. Das ist weder lustig noch gesund, auch wenn man die Feinststäube überhaupt nicht wahrnimmt. Wegen ihrer Kleinheit gelangen sie über die Lungen direkt in die Blutbahn. Sie gelten als Auslöser für Asthma, Herzinfarkte, Krebs und andere Erkrankungen. Mehr dazu unter www.rostock-mva.de und auf dem Umweltmarkt am Donnerstag, den 5.6., auf dem Uni-Platz in Rostock, 11-15:00 Uhr.
Oh man... Schätze, die Motorboote und Busse Richtung Strand stoßen mehr Feinstaub aus, als die kohlendioxidvermeidende Stromerzeugung aus Restmüll, bei der die Abgase entsprechend gefiltert werden.
Die Feinststäube
sind so fein, dass sie von keinem Filter zurückgehalten werden
können. Irgendwo muss ja die Luft durch das Filter...
Die
größeren Stäube (PM10 und grösser) können
die Lungenschranke nicht überwinden und sind daher bei weitem
nicht so gefährlich.
Wie gesagt: Erst informieren, dann
mitdiskutieren: www.rostock-mva.de
Dort sind auch Links zu anderen
Websieten.
Wenn Tom von "kohlendioxidvermeidener
Stromerzeugung aus Restmüll" schreibt, dann tut dasja
richtig weh. "Und aus dem Schornstein kommt reiner Sauerstoff,
das glauben die Leser auch", schrieb sinngemäß eine
kritische Leserin einer anderen Zeitung in bezug auf das
DONG-Kraftwerk in Lubmin.
So ähnlich ist es wohl auch bei
der Müllverbrennung? Lieber Tom, bei JEDER Verbrennung entsteht
Kohlendioxid, das liegt in der Natur der Dinge und wurde irgendwann
bei jedem Schulunterricht vermittelt. Das Problem bei der
Müllverbrennung besteht darin, dass die Stromausbeute bzw. die
Gesamtausbeute von Strom und Wärme bei weitem geringer ist als
bei jedem Kohlekraftwerk. Wer Müll verbrennt, stellt die
CO2-Vermeidungsstrategie der Bundesregierung in Frage! Und er
vernichtet Wertstoffe, die recycelt in den Stroffkreislauf
zurückgeführt werden können.
Auch ich empfehle
die Webseite www.rostock-mva.de und die dort weiterführenden
Links.
Großes Missverständnis! Natürlich entsteht bei jeder Verbrennung Kohlendioxid - hier wird aber fossiler Brennstoff durch Restabfall ERSETZT. D.h., in diesem Moment wird der über Millionen Jahre gespeicherte Kohlenstoff geschont und "nur" der bei der Deponierung/Verrottung ohnehin frei werdende Kohlenstoff in Form von CO2 frei... Ein Blick an die Strombörse würde helfen, sich gedanklich schon mal auf stark steigende Strompreise in den Folgejahren einzustellen. Vielleicht ist es ja nicht bekannt, dass Strom in großen Mengen über Jahre vorher verkauft wird? Um diesen Trend zu stoppen, ist jeder neue Stromerzeuger hoch willkommen (Dong Energy, Vattenfall Waste to Energy...)!
Sehr geehrter Herr Silberstein,
Sie versuchen
Leserverdummung. Erst schreiben Sie von "kohlendioxidvermeidender
Stromerzeugung aus Restmüll", jetzt ERSETZEN Sie fossile
Brennstoffe durch Restmüll, der sonst angeblich auf der Deponie
auch und ganz ungenutzt CO2 freisetzen würde. Das ist DREIFACH
FALSCH!
Erstens ist der Restmüll (EBS,
"Ersatzbrennstoff") biologisch und chemisch inert und
verrottet daher nicht. Deshalb darf er ja überhaupt deponiert
werden (siehe TASi, Technische Anleitung Siedlungsabfall). Würde
er auf einer Deponie bis zum Recycling zwischengelagert, gäbe es
kein Gramm zusätzliches CO2. Und vor allem auch keinen giftigen
Feinststaub.
Zweitens ist der Energiegewinn bei der
Müllverbrennung deutlich geringer als bei der Verbrennung von
Kohle, bei jeweils gleichem CO2-Ausstoß. Aber darauf wies schon
Heiko Heimlich hin.
Drittens ist die Alternative zur
Müllverbrennung nicht die Deponierung, sondern das echte
Recycling, also die Rückführung der im Restmüll
enthaltenen Wertstoffe in den Wirtschaftskreislauf. Dafür gibt
es verschiedene Verfahren, die leider alle nicht zur Anwendung
kommen, weil das große Geld lieber den Müll verbrennt und
dadurch mit immer knapper und damit teurer werdenden Rohstoffen mehr
Profit machen kann als mit einem klugen Wertstoffkreislauf. Siehe die
von Ihnen selbst erwähnten Stromspekulationen.
Aber ich
glaube, das wissen Sie alles sehr genau, nicht umsonst zitieren Sie
abschließend die genauen Firmenbezeichnungen von Dong und
Vattenfall...
Quelle/Autor: http://www.svz.de/lokales/rostock/artikeldetails/article/218/heisser-sommer-wie-wunderbar.html