Das Rostocker „Grundrauschen“

Dreck und Lärm können krank machen

Dreck und Lärm können krank machen, bereichtet die Ostsee-Zeitung am 3.4.08. Der Umweltbereicht 2007 weise aus, dass mehr als 2000 Rostocker überhöhten Geräuschpegeln und zu hoher Luftverschmutzung ausgesetzt seien.

An der Ecke Grubenstraße/Am Strande überschreite die Belastung mit dem Atemgift Stickstoffdioxid nach wie vor die Grenzwerte, berichtet Nitzsche. Bei Feinstaub sei die Hansestadt dafür „wieder im Rahmen“. 2006 wurde der Grenzwert an 58 Tagen überschritten, im vergangenen Jahr „nur“ noch an 23 Tagen.“ Auf allen Straßen, auf denen pro Tag mehr als 16 400 Autos fahren, wolle die Stadtverwaltung etwas gegen Krach und Luftverschmutzung unternehmen.

Dazu schreib F. Heidemann folgenden Leserbrief:

Immer die Autos und NUR die Autos! Der ADAC wies unlängst nach, dass nur 10 % aller Feinstaubbelastungen von Kraftfahrzeugen stammen würden. Dennoch wird das öffentliche Interesse auf die „Diesel-Stinker“ konzentriert. Russfilter und Umweltzonen sollen es bringen. Beides wird keine messbaren Wirkungen zeigen.

In Rostock wäre schon viel gewonnen, wenn die Roten Wellen rückgebaut würden, denn Lärm und Luftbelastungen entstehen vor allem beim Wiederanfahren vor nahezu jeder Ampel. Lärm- und emissionsverstärkend kommt hinzu, dass die Stadt immer mehr Durchgangsstraßen „zugenagelt“ hat. Da darf sie sich nicht wundern, wenn auf den wenigen verbliebenen Trassen die Verkehrsdichte anwächst.

Andere wichtige Luftverschmutzer scheint die Stadt nicht zu kennen. Auf Rügen und Usedom wehren sich gerade wegen der unvermeidlichen Luftbelastungen die Einwohner gegen dass geplante Steinkohlekraftwerk. Auf der Webseite der Kraftwerksgegner kann man konkret nachlesen, mit welchen Schadstoffmengen zu rechnen ist. Das Rostocker Steinkohlekraftwerk ist zwar deutlich kleiner, aber deshalb doch nicht schadstofffrei! Dann gibt es im Hafenbereich Schiffsverkehre, deren Emissionen auch nicht ohne sind. Werden sie im Umweltbericht berücksichtigt? Wohl auch nicht. Bei solch einseitigen Erfassungen und Wertungen darf sich dann keiner wundern, wenn der Herr Umweltsenator Dr. Nitzsche davon ausgeht, dass die zu erwartenden Luftbelastungen durch die Müllverbrennungsanlage im Überseehafen das „Grundrauschen“ nicht übersteigen werden.