Das Kohlekraftwerk würde vielen Menschen persönlich schaden

Der Tourismus wird beschädigt

Ich bin empört! Wie kann man mit dem Hinterteil umschmeißen, was man sich vorne aufgebaut hat? Das Tourismus- und Gesundheitsland Mecklenburg Vorpommern entwickelt sich seit Jahren mit großem Erfolg. Aus der Tourismusbranche kommend, weiß ich, daß die Zukunftsprognosen sehr gut sind. Warum gefährdet man diese Entwicklung? Gemäß den von der Bürgerinitiative „Kein Steinkohlekraftwerk in Lubmin“ ausgewerteten Fakten würde das geplante Kohlekraftwerk weit mehr Schaden anrichten, als bisher von offizieller Stelle zugegeben. Die sachliche Auswertung der Fakten über das Kohlekraftwerk wäre doch eigentlich Aufgabe der Umweltbehörde.

Jeder weiß, daß die Industrien der erneuerbaren Energien boomen, daß sie Mecklenburg Vorpommern langfristig wesentlich mehr Arbeitsplätze und eine bessere wirtschaftliche Entwicklung brächten, als das veraltete Kohlekraftwerk. Die Luft bliebe sauber, den Ostseefisch könnte man sich auch in Zukunft noch schmecken lassen und die Marke: „ Tourismus- und Gesundheitsland Mecklenburg Vorpommern“ würde nicht beschädigt. Warum geht man nicht diesen Weg?

Ich fühle mich betrogen! Ich stamme aus Düsseldorf und bin in den Jahren nach der Wende wie viele andere Kleininvestoren aus den alten und neuen Bundesländern durch Steuervorteile gelockt worden, mein Geld hier zu investieren. Ich habe in Göhren eine Ferienwohnung. Der Steuerzahler hat gemeinsam mit den vielen privaten Investoren (Einheimischen und Auswärtigen) durch den "Aufbau Ost" die wirtschaftliche Entwicklung und den Tourismus hier angekurbelt. Nun ändert die Politik kurzer Hand ihre Strategie und das Projekt "Tourismus in Mecklenburg Vorpommern" wird nun nicht mehr unterstützt. Unglaublich! Wer kommt für die Verluste auf? Wer entschädigt zerstörte Existenzen?

Sehr geehrte Damen und Herren Politiker auf Landes- in Bundesebene, sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, die Sie das Kohlekraftwerk unterstützen, fühlen Sie sich überhaupt verantwortlich für das, was Ihre Vorgängerregierungen auf den Weg gebracht haben? Wie langfristig sind ihre Projekte?

Hierauf hätte ich gerne eine Anwort. Mit freundlichen Grüßen. Freya Müller, Berlin

Leserbrief an die Ostseezeitung 15.03.2008