Kryorecycling

In einer zunehmenden Zahl von Müllverbrennungsanlagen (MVA) in Deutschland und weltweit verschwinden Unmengen von wertvollen Stoffen auf nimmer Wiedersehen, indem sie zu Asche, Abgasen und einem höllischen Cocktail gefährlicher Giftstoffe verbrannt werden.

In der vom Vattenfall-Konzern im Rostocker Hafen geplanten Müllverbrennungsanlage sollen über 160.000 t Abfälle im Jahr verbrannt werden, was einen wesentlichen Beitrag zum Treibhauseffekt und der Belastung mit Feinstäuben in der Region leisten wird.

Doch wertvolle Rohstoffe müssen nicht verbrannt werden. Aktuell verhindert die Müllverbrennungsindustrie eine Alternative, da sie mit der Verbrennungstechnik noch genügend Profite machen. Wir streben mit der Forderung nach Einführung einer Pilotanlage des Kryo-Recyclings eine umfassende Kreislaufwirtschaft an.

Ziel ist, alle vom Menschen genutzten Produkte von der Herstellung über Transport, Konsum und Wiederverwertung in möglichst geschlossenen Kreisläufen zu organisieren. Die Energie zur Aufrechterhaltung dieser Stoffkreisläufe soll regenerativ (Sonne, Wind, Wasser, Geothermie, Biogas) gewonnen werden.

Durch die Zukunftstechnologie des Kryo-Recyclings von Kunststoffen, entwickelt federführend von Professor Dr. med. Harry Rosin, wird die Rückgewinnung von Kunststoffabfällen in höchster Qualität als Ersatz von Neuprodukten ermöglicht. Kryo-Recycling erfüllt die Nachhaltigkeit der Technik, hat eine günstige Energiebilanz und trägt zum Klimaschutz bei. Des Weiteren werden Allergie- und krebsauslösende Stoffe, sowie giftige Immissionen drastisch reduziert Das Verfahren schont die natürlichen Ressourcen und schafft neue Arbeitsplätze.

Details

Das Kryo-Recycling-Verfahren nach Prof. Rosin ermöglicht die Rückgewinnung von Kunststoffen in höchster Qualität als Ersatz für Neuprodukte sowie die Rückgewinnung der in Elektronikschrotten verbauten Materialien. Das Verfahren garantiert feinstkörniges Zermahlen aller Abfälle bei Tiefsttemperaturen von bis zu -160 Grad C, was die Zerstörung der Oberflächenstrukturen verhindert. Das Mahlgut kann sortenrein getrennt werden. Bevorzugte Einsatzgebiete sind Kunststoff-Mischabfälle und Elektronikschrott.

Das Verfahren besticht durch seine energetische Effizienz gegenüber älteren Verfahrensvarianten (z.B. der Anwendung von flüssigem Stickstoff). Die Grundidee hat vor fast 20 Jahren ihren Siegeszug als FCKW-freier Kühlschrank (Greenfreeze“, Startfinanzierung durch Greenpeace, Erstproduktion 1992 im gerade noch nicht abgewickelten DKK Scharfenstein) angetreten. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Kühlschrankhersteller weltweit und unisono erklärt, ohne FCKW könnten Kühlschränke nicht zu vergleichbaren Kosten produziert werden...

Das Kryorecycling nach Prof. Rosin wurde ursprünglich für die qualitätserhaltende Aufbereitung von Kunststoffen entwickelt. Für das Kunststoffrecycling stehen zwischenzeitlich auch andere leistungsstarke Verfahren zur Verfügung. Für die Kunststoffaufbereitung wird Kryorecycling immer dann das Verfahren der Wahl sein, wenn es um sehr hohe Qualitätsansprüche geht bzw. wenn es sich um schwer trennbare Materialgemische und Verbundmaterialien handelt (z.B beim RESH, s.u.).

Hocheffizient und auch ökonomisch sehr attraktiv dürfte die Aufbereitung von Elektronikschrott sein. Die hierzu am Markt verfügbaren Verfahren sind bei näherer Betrachtung mehr oder weniger „Verlegenheitslösungen“, das wird nicht zuletzt durch die umfangreichen (illegalen) Exporte nach Afrika und in andere Länder der dritten Welt deutlich. Andererseits bilden die Elektronikschrotte ein unschätzbares Wertstoffpotential. Wenn beispielsweise die Schweiz Verträge mit südamerikanischen Staaten zwecks Lieferung gebrauchter Handys in die Schweiz abschließt, dann verdeutlicht auch das die Notwendigkeit, die Abfallströme und ihre Werthaltigkeit neu zu denken.

Ein dritter Anwendungsbereich ergibt sich bei der Autoverwertung. Nach einem (sehr aufwenigen) Trennverfahren bleibt RESH (Reststoffe aus Autoschredderanlagen) übrig, immerhin 20 % des Ausgangsmaterials. Obwohl allein der Metallgehalt im RESH ähnlich hoch ist wie in einem guten Erz, wird RESH derzeit entweder in MVA's verbrannt oder deponiert. Allein schon wegen des hohen Kunststoffanteils sollte es sich lohnen, RESH zu kryorecyceln. Dieser Denkansatz korrespondiert mit der EU-Altautoverordnung, wonach bis 2015 von den 200 kg RESH/t Altauto mindestens 150 kg weiterzunutzen sind.

Weitergehende Informationen zum Kryo-Recycling und Kreislaufwirtschaft: www.total-recycling.org

2011