Remondis: Es gibt für nahezu alle Abfälle Recyclinglösungen



Die rohstoffliche Verwertung z.B. in speziellen Anlagen, wie die Kunststoff – Hydrierung, hat

sich trotz rasant gestiegener Rohölpreise als nicht erfolgreich erwiesen; sie wird meist nur noch

beim Einsatz in Hochöfen als Reduktionsmittel praktiziert. Die werkstoffliche Verwertung

– anfangs nur die etwas belächelte Herstellung von Parkbänken und Zaunpfählen – hat sich

weiterentwickelt, so dass Kunststoffe werkstofflich recycelt werden können.

In der heutigen Umsetzungspraxis ist festzustellen, das trotz Klimaschutzdebatte und der

Kreislaufwirtschaftsdiskussion, in Deutschland Kunststoffrecyclinganlagen für das

werkstoffliche Recycling geschlossen werden, da die Bereitschaft der Politik und der dualen

Systeme, werkstoffliches Kunststoffrecycling zu stützen, drastisch abgenommen hat.

Nach mehr als 10 Jahren Kreislaufwirtschaftsgesetz bestehen heute für nahezu alle Abfälle

technische Recyclinglösungen – insbesondere wenn beim Design neuer Produkte späteres

Recycling bereits berücksichtigt wird. Entscheidend ist nach Prof. Braungart, Institut EPEA

Internationale Umweltforschung GmbH, nicht Abfälle zu vermeiden, sondern sicherzustellen,

dass sie so anfallen, dass ihre schadlose Wiederverwertung sichergestellt ist.

Wettbewerbsdruck und sinkende Margen in der Kreislaufwirtschaftsbranche führen dazu, dass

statt hochwertigem stofflichen Recyclings wieder mehr und mehr über energetische

Verwertung nachgedacht wird. Bereits seit Jahren warnt REMONDIS vor der Gefahr fataler

Fehlentwicklungen beim Neubau / Erweiterung von MVA, SAV, EBS – und Biomasse –

Kraftwerken wenn keine 100%ige Mengenauslastung über die Abschreibungszeit vorhanden

ist.

Innerhalb der REMONDIS - Gruppe wurde ab Mitte 2007 die technische Kapazität in MVA -

Beteiligungen schon nicht mehr voll ausgenutzt. Es zeigte sich, dass selbst bei einem politisch

nicht gewünschten Hausmüllimport und unter Einbeziehung von Gewerbeabfall die Mengen

nicht mehr ausreichten, die Anlagen zu einem wirtschaftlichen Preis zu betreiben. Dieser

Trend war schon ab April 2006 zu erkennen. Zu diesem Zeitpunkt hatte REMONDIS zum

ersten Mal öffentlich auf den „Schweinezyklus in der Müllverbrennung“ hingewiesen.

Die REMONDIS – Gruppe hat sich in den letzten Jahren noch an keinem EBS - Kraftwerk

beteiligt. Inklusiv Aufbereitung und Frachten sind diese Anlagen teurer als die Müllver-

brennung und damit werden die EBS –Kraftwerke, die nicht zu auskömmlichen Preisen über

den gesamten Abschreibungszeitraum über Anlieferverträge verfügen, in wirtschaftliche

Schwierigkeiten geraten. .. Neu gebaute EBS – Kraftwerke - insbesondere wenn sie keine Fernwärmeauskoppelung

haben, sondern nur auf Stromverkauf an Dritte angewiesen sind – werden in diesem Umfeld

wirtschaftlich nicht mithalten können. Da die allermeisten EBS – Kraftwerke mit einer relativ

einfachen Rauchgasreinigungsanlagen (SNCR – Anlage, Sprühabsorber, Gewebefilter)

ausgerüstet sind, werden diese Anlagen bei der im Raum stehenden Novellierung der

17. BImSchV einen erheblichen Nachinvestitionsbedarf haben, wenn sie die auf 100 Mg/Nm³

reduzierten NOx –Werte erfüllen müssen. Trotz des Bestandschutzes bis 2012 müssen diese

Anlagen bei der Beantragung einer wesentlichen Änderung damit rechnen, dass ihr die neue

Auflage der 17. BimSchV auferlegt wird.



Das vollständige (und sehr lesenswerte!) Dokument finden Sie hier auf dieser Webseite!

 

2011